Inventur – das bedeutet, den aktuellen Stand überprüfen. Was ist vorhanden, was fehlt? Zwölf Jahre nach der ersten Inventur in Wien reflektiert die internationale Tanz- und Performanceszene erneut über ihre gegenwärtige Situation – dieses Mal in Düsseldorf – und diskutiert die neuen Herausforderungen, welche sich durch die weltweiten gesellschaftspolitischen Entwicklungen ergeben. Weiterlesen →
Die Frage, was Frauen dürfen und was sie nicht dürfen, stellen wir Westeuropäer uns schon lange nicht mehr. Gleichberechtigung herrscht in allen Lebensbereichen und wir sehen es als selbstverständlich an, dass ein jeder Mann und eine jede Frau gerade im künstlerischen Umfeld seine oder ihre eigene Ausdrucksform finden darf und einen eigenen Umgang mit Traditionen pflegen kann. In anderen Teilen dieser Welt sieht es noch anders aus: So auch in vor allem ländlichen Gebieten Indonesiens, wo zwischen Frauen und Männern noch klare Rollenverhältnisse herrschen. Frauen ist es beispielsweise nicht erlaubt, ihre Stimme zu erheben, sich für sich und ihre Lebensvorstellung einzusetzen oder sich zu behaupten. Dieser Umstand wird im Alltag, aber auch im Bereich der kulturellen Riten deutlich.
Diesen Restriktionen setzt der aus Indonesien stammende Choreograf Eko Supriyanto ein starkes Tanzstück entgegen. Für fünf junge Frauen aus dem Ort Jailolo auf der indonesischen Insel Halmahera mit „Balabala“ entwickelte Eko Supriyanto eine Choreografie, die in mehrfacher Hinsicht Grenzen überschreitet: denn weit gereist sind die fünf Tänzerinnen. Die meisten von ihnen sind das erste Mal mit einem Flugzeug geflogen, um im tanzhaus nrw in Düsseldorf im Rahmen der Programmreihe „New Ceremonies“ am 19. und 20. Mai Stärke und Anmut gleichermaßen zu präsentieren.
Die ambivalente Körpersprache der jungen Frauen spiegelt sich in einem ständigen Wechselspiel aus kraftvollen Gesten mit enormer Anspannung einerseits und rhythmisch weich umrundeten Körperbewegungen andererseits wider. Drei Bewegungselemente liegen der Performance zugrunde: Zum einen eine Art Merengue, der als grooviger Grundschritt zum Ausdruck von Freude und Ausgelassenheit im Anschluss an Hochzeitsfeiern im indonesischen Inselraum getanzt wird. Als prägnantes Gegenstück dazu werden Gebärden der Kampkunst Pencak Silat in Szene gesetzt, bei denen die Tänzerinnen mal synchron, dann in Soli mit geschärftem Blick und gespanntem Körper einen imaginären Speer haltend den Raum für sich vereinnahmen. Zum Ende des Stücks taucht dann eine dritte Geste auf: Das Schütteln der linken Faust vor dem Gesicht, dazu abwechselnde Monologe der Tänzerinnen in ihrer regionalen Sprache, die sich wie ein vielstimmiger Klangteppich entfaltet, selbst.
Die Besonderheit dieser Elemente besteht in ihrer Gegensätzlichkeit: die kontrastreiche Bewegungssprache steht als Sinnbild dafür, wie sehr die Rolle der Frau gewissen Anpassungen und vor allem Einschränkungen unterliegt: Als seien die Tänzerinnen in ständiger Alarmbereitschaft, ist die Körperspannung der kämpferischen Haltung auch immer bereits in den weich anmutenden Bewegungen zu finden und umgekehrt können die jungen Frauen auf Knopfdruck von einer Angriffshaltung ausgehend in den freudigen Groove des Feier-Tanzes übergehen.
Nichtsdestotrotz findet hier eine Erhebung und Kräftigung der Frau statt, die eben diese Rollen-Spiele außer Kraft setzen und ein Versuch der Überschreitung alter Grenzen, die Freude bereitet. Die Eindringlichkeit der Botschaft wird durch das Mittel der bewegungssprachlichen Wiederholung und Annäherung erzeugt, die es schaffen, nicht zu langweilen, sondern zu fesseln. Und dabei zeigen, dass manchmal ein langer Atem und Kontinuität vonnöten sind, um eine Veränderung zu erzeugen. Insofern setzt Eko Supriyanto sowohl ein Zeichen als auch einen Impuls, umzudenken und die Schönheit von Stärke anzuerkennen.
Von Frauen und Fäusten von Pia Bendfeld
Zwei Jahre nach seiner letzten Vorstellung „Cry Jailolo“ darf das Tanzhaus NRW den indonesischen Choreografen Eko Supriyanto erneut willkommen heißen und bringt sein neues Stück „Balabala“ am 19. und 20. Mai auf die große Bühne.
Nach dem reinen Männerstück „Cry Jailolo“ stehen nun fünf junge indonesische Tänzerinnen aus einem kleinen Ort der indonesischen Insel Halmahera im Mittelpunkt der Inszenierung. Zu Beginn ist der Leuchtkegel auf nur eines der Mädchen gerichtet. Sie beobachtet das Publikum und fährt mit ihrem Blick prüfend durch die Reihen. Aus der kritischen Musterung entwickelt sich eine immer deutlichere Bewegung des Kopfes, als würde sie den Zuschauern in einer Form von Akzeptanz zunicken. Dies steigert sich in einen rhythmischen Tanz ganz ohne Musik. Die Art der Bewegungen erinnert stilistisch an das Tanzverhalten in Nachtclubs oder auf Musikfestivals.
Vier weitere indonesische Mädchen betreten die Bühne. Sie wirken jung und fragil. Teils werden die Bewegungen und Schritte zaghaft und ohne selbstbewusste Bestimmtheit ausgeführt. Dies wandelt sich im Laufe des 60-minütigen Stücks. Bald setzt Musik ein, welche wie eine interessante Fusion aus traditionellen indonesischen Klängen und elektronischer Bearbeitung klingt. Dieses Verhältnis von Altbewährtem und Zeitgenössischem spiegelt sich ebenso in Eko Supriyantos Performance wider. Im Gegensatz zu dem weitgehend emanzipierten Europa herrschen in Indonesien, der Heimat der Tänzerinnen und des Choreografen, teilweise noch traditionelle Rollenbilder vor. Die jungen Frauen des Landes haben längst nicht die Freiheit und das Entscheidungsrecht über ihr Leben, wie wir es in Deutschland genießen können. „Balabala“ thematisiert diesen Missstand in der Gesellschaft und lässt die fünf Mädchen als Repräsentantinnen der neuen Generation indonesischer Frauen auf der Bühne aufbegehren und gegen überholte und festgefahrene Rollenzuweisungen und die Unterdrückung der Frau rebellieren.
Der freie Tanz, der den Betrachter an Club-Einlagen erinnern mag, entwickelt sich zu Kampfposen mit geballten Fäusten und schließlich zu energischen, fließenden Bewegungen im Raum, welche an traditionelle Kriegstänze angelehnt sind. Provokanterweise werden solche Tänze, deren praktische Ausführung meist der männlichen Bevölkerung des asiatischen Inselstaats vorbehalten sind, in Supriyantos Choreografie von heranwachsenden Frauen interpretiert. Dieser Bruch mit den bestehenden Verhältnissen ist eine Kampfansage für sich. Es wird deutlich: Diese jungen Frauen stehen für ein Umdenken der gesellschaftlichen Verhältnisse und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Zum Rhythmus der Musik treten ihre Füße fest auf den Bühnenboden und geben ihrem Zorn nachdrücklich Ausdruck. Das wütende Fußstampfen, das herausfordernde Anspannen der Muskeln und das aggressive Zusammenpressen der Fäuste sollen ihre Gegner, die Befürworter konservativer und rückständiger Stereotypen, verängstigen und die von der Wut getriebene Kampfbereitschaft für die eigenen Rechte demonstrieren.
Trotz der kriegerischen und kraftvollen Bewegungen handelt es sich insgesamt um eine schlichte, unaufdringliche Choreografie, die ganz ohne Aufsehen, übersteigerte Effekte, hochkomplexe Schrittfolgen oder strapaziöse, athletische Körperarbeit auskommt. Diese vorwiegend zurückhaltende Inszenierung entspricht dem jugendlichen Alter der indonesischen Mädchen und deren geringer Erfahrung mit Auftritten auf internationalen Tanzbühnen. Bei den Darstellerinnen handelt es sich nicht um professionelle Tänzerinnen, sondern um Amateurinnen, mit denen der Choreograf intensiv über einen längeren Zeitraum an der Entwicklung des Stücks gearbeitet hat. Das Stück funktioniert aufgrund der indonesischen Herkunft und der Jugendlichkeit der Tänzerinnen, da diese Mädchen glaubhaft die Frauen ihres Landes verkörpern und stellvertretend für deren Wünsche und Hoffnungen stehen.
Diese Authentizität macht den Reiz des Abends aus. Sie rückt die Schicksale der Frauen in Südostasien plötzlich greifbar nah an das Publikum in Düsseldorf heran. Man beginnt sich mit den Mädchen, die entschlossen für ihre Gleichberechtigung einstehen und sich gegen die derzeitige Situation in ihrem Land auflehnen, in Gedanken auseinanderzusetzen. Man fragt sich nach deren individueller Biografie, dem Alltag eines jungen Mädchens auf Halmahera. Inwieweit unterscheidet sich das Leben dieser heranwachsenden Indonesierinnen von dem Frau-Sein in der westlichen Welt? Sehnen sie sich nach einer Freiheit wie der unseren? Und können wir, aus unserer Position, die Forderungen an diese fremde Gesellschaft und den Kampf dieser Frauen unterstützen? Diese Fragen werden viel zu wenig gestellt. Es ist wichtig, dass Eko Supriyanto dieses gesellschaftliche Ungleichgewicht thematisiert und die Aufmerksamkeit des Publikums auf Probleme lenkt, die geografisch so fernliegen und uns scheinbar nicht betreffen. Der indonesische Choreograf beweist mit „Balabala“, dass gesellschaftspolitischer Tanz, der eine gesellschaftspolitische Botschaft vermittelt, durchaus als künstlerische Positionierung funktioniert.
Tänzerinnen und Kriegerinnen von Claudia Karmann
Ihre Energie erfüllt den ganzen Raum. Die fünf Tänzerinnen auf der Bühne sind keinesfalls kleine Mädchen – sie sind Kriegerinnen. Kriegerinnen, die füreinander einstehen, und die sich wortlos verstehen. Kriegerinnen, die für ein gemeinsames Ziel kämpfen: Gleichberechtigung, Individualität, Freiheit.
Eko Supriyanto präsentierte am 19./20.05.17 gemeinsam mit der Ekosdance Company, eine Gruppe von fünf jungen Mädchen, sein neustes Stück namens „Balabala“ im Tanzhaus NRW. Supriyanto gelingt es in 60 Minuten, die von traditionellen javanischen Tänzen inspiriert sind, die vielfältigen Charaktereigenschaften der Frauen seiner Insel Jailolo hervorzubringen. Er macht seine Tänzerinnen stark und gibt ihnen eine Chance, all ihre Facetten auszuleben.
Das Stück wird eröffnet von einer Solistin, die sich zu, erst sehr leise und dann immer lauter werdende, rhythmische Gesängen, anfängt zu bewegen. Es sind sehr vorsichtige Bewegungen. Nach rechts und links wippend, wirkt sie sehr scheu und ist stets darauf bedacht, den Blick nicht dem Publikum zuzuwenden. Doch die Musik wird zunehmend stärker. Die jetzt deutlich vernehmbaren Gesänge erinnern das Publikum an ferne Länder und exotische Kulturen, doch für die Tänzerin sind es die vertrauten Klänge ihrer Heimat, welche ihr den nötigen Rückhalt geben und sie dazu ermutigen, ihre Leidenschaft im Tanz auszuleben. Als würden sie das Mädchen daran erinnern, wer sie ist und was sie kann, werden ihre Bewegungen immer größer. Es sind weiche und weibliche Hüftschwünge, aber ein starker selbstbewusster Blick, welcher das Publikum gebannt zuschauen lässt, während die Solistin einen Tanz performt, der an einen typisch javanischen Verlobungstanz erinnert. Sie ist feminin und doch stark, sie findet Freiheit im Tanz und dennoch ist ein jeder Schritt bewusst kontrolliert. Dennoch bleibt sie nicht lange alleine, denn Supriyanto thematisiert in seinem Stück ebenfalls die starken Bindungen zwischen den Frauen. Die meiste Zeit erlebt man die Tänzerinnen stets im Kollektiv. Synchron führen sie immerzu die gleichen Schrittfolgen aus. Zentral ist hier ein für ihre Heimatinsel Jailolo typischer Kriegstanz – der Soya-Soya, welcher sich vor allem durch starkes Stampfen und kampftypische Handbewegungen auszeichnet. Es ist eine Besonderheit, dass uns die jungen Frauen ausgerechnet diesen Tanz vorführen, denn der Soya-Soya wird fast ausschließlich von Männern der Insel praktiziert. Mit der Erlaubnis der Stammesältesten durfte Supriyanto diesen fünf Mädchen den Kriegstanz beibringen, und durchbricht somit eine große Hürde. Sie tanzen den Soya-Soya jedoch nie alleine. So wie Supriyantos Kriegerinnen all diese Hindernisse bekämpfen, so tanzen sie auch stets gemeinsam. Doch ist es nicht immer einfach, all diese Schwierigkeiten zu meistern, und Supriyanto macht seine Tänzerinnen auch nicht zu Superhelden. Er erinnert daran, dass, so wie wir alle, auch diese Frauen einige Probleme haben, die ihnen auch mal zu Kopf steigen. Jedoch ist es die Kunst weiterzumachen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Es gibt in diesem Stück einen Moment, in dem die Mädchen ihre Verletzlichkeit preisgeben. Es ist zunächst nur ein leichtes Zittern in der linken Faust, welches sich schon bald in beide Arme ausdehnt und zunehmend stärker wird, während die Frauen beginnen, auf ihrer Landessprache etwas zu erzählen. Für die meisten Zuschauer sind es vermutlich unbekannte Laute und fremde Worte, doch das ist nicht wichtig, denn das Beklagen in ihren Stimmen vernimmt ein jeder. Sie verteilen sich im Raum und die Stimmen werden immer lauter. Doch im nächsten Moment verstummen alle und tanzen weiter, voller neuer Energie. Aufstehen und weitermachen – das ist wahre Stärke.
Supriyanto gelingt es, ein facettenreiches Bild der Frau in nur einem Stück zu präsentieren. Seine Tänzerinnen sind weich und feminin, stark und kriegerisch, aber auch zerbrechlich. Sie sind Tänzerinnen, sie sind Frauen, sie sind Kriegerinnen.
Fire under my feet oder I’m a woman in a man’s world von Simona Kirilova
Heutzutage eine Frau zu sein, ist keine leichte Aufgabe. Besonders an Orten wie dem kleinen Dorf Jailolo auf der indonesischen Insel Halmahera (Ost-Indonesien), wo die Männer dominieren und die Frauen meistens zu Hause bleiben. Der Choreograf Eko Supriyanto thematisiert dies in seinem zweiten Stück „Balabala“, das Mitte Mai im Tanzhaus NRW zu sehen war, und durchbricht die festgelegten gesellschaftlichen Stereotype. Durch seine Kunst ermöglicht er seinen Tänzerinnen, befreit von Normen, ihren Charakter und ihre Emotionen zu zeigen. Der Künstler entwickelt einen außergewöhnlichen Tanzstil, indem er zeitgenössische Techniken und regionale Bewegungsformen Indonesiens kombiniert. „Balabala“ verknüpft Bewegungen und Raumverständnis des javanischen Hoftanzes mit Cakelele und Soya-Soya. Auch die Kampfkunst Pencak Silat, die normalerweise Männern vorbehalten ist, wird hier durch die Tänzerinnen in Szene gesetzt. Der Choreograf wählte für sein neues Stück Tänzerinnen aus, die nicht über eine klassische tänzerische Ausbildung verfügen. So möchte er den Tanztechniken eine neue Seite abgewinnen und zeigen, wie kraftvoll die Frauen die Bewegungen umsetzen können.
In „Balabala“ übernehmen die fünf jungen Frauen die Rolle von Kämpferinnen und lassen uns in ihre Welt eintauchen. Die Bühne ist für sie wie eine Kampfarena. Nacheinander treten sie vorne in der Bühnenmitte auf und erzählen uns mithilfe des Tanzes ihre alltäglichen Geschichten: wie sie kochen, jagen, den Fisch ausnehmen oder die Erde bearbeiten. Die Bewegungen sind groß, beeindruckend und kraftvoll. Die ständige Wiederholung der Bewegungen ist nicht zufällig. Sie repräsentiert die Eintönigkeit in ihrem Leben. Ihr erstes Anliegen ist ein inneres: ein Kampf mit sich selbst, der Wunsch, sich als Individuum zu behaupten. Jede der jungen Frauen möchte ihre eigene Position in der Gesellschaft erreichen. In einem nächsten Bild schließen sie sich dann zu einer Gruppe zusammen. Das zweite Anliegen ist ein äußeres, gesellschaftliches: Sie möchten ein aktiver Teil der Gesellschaft sein. Zusammen sind sie noch stärker, mutiger und selbstbewusster. Sie füllen den Raum mit ihrer Energie aus. Die Bewegungen werden rhythmischer, schneller und die Sprünge sind noch kraftvoller. Die Bereitschaft zu kämpfen sieht man in ihren Augen. Während der Performance haben sie sehr ernsthafte Gesichter und geballte Fäuste.
Die Füße stampfen auf dem Boden und damit eröffnen sie dem Zuschauer eine ganz neue Welt. Wir, die Zuschauer, spüren die Vibrationen – sie erinnern beinahe an ein Erdbeben. Es wird immer intensiver und schneller… Trommel- oder Herzschlägen gleich. Nein, das sind immer noch ihre Füße. Die indonesische Musik macht die Atmosphäre noch lebendiger. Sie unterstreicht die Stimmung. Am Ende wirken ihre Bewegungen angestrengt, leicht erschöpft. In einem Moment eskalieren die Emotionen und die Tänzerinnen können ihre Körper nicht mehr kontrollieren. Die Forderung von konventionellen Geschlechterrollen und die damit einhergehenden Einschränkungen scheinen schwer erträglich zu sein. Nach und nach entspannen sich dann ihre Gesichter. Sie versuchen, die geballten Fäuste zu lockern.
Sie wollen nicht kämpfen, sondern tanzen – auf ihre eigene Art, in ihrem eigenen Rhythmus. Heute Abend in Tanzhaus NRW beweisen sie ihre Motivation und Liebe zum Tanz. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Wann: 29.04. + 30.04.
Wo: tanzhaus nrw
Im Rahmen der Reihe Real Bodies
„Körperlichkeit umgedacht“ von Ina Holev
Ein Song aus einer längst vergangenen Hollywood-Ära strömt durch die Lautsprecher. Das Licht ist gedämpft. Die Performer halten sich fest und rollen über den Boden, direkt vor die Füßen der Zuschauer. Ein Bild voller Nähe, Intimität, aber auch Verletzlichkeit entsteht. „The Way You Look (at me) Tonight“ von und mit Claire Cunningham und Jess Curtis, an zwei Tagen im Tanzhaus NRW, ist eine autobiografische Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit – irgendwo zwischen Gespräch, Lecture Performance, Tanz und multimedialer Installation. „The Way You Look (at me) Tonight“ hinterfragt auch die Wahrnehmung von Menschen mit gealterten und vor allem behinderten Körpern in der Gesellschaft und macht sie auf der Bühne sichtbar. Weiterlesen →
Wann: 13.04.
Wo: tanzhaus nrw // Dt. Erstaufführung
Im Rahmen des Flamenco Festivals
„Reduziert, isoliert, seziert: Die Ingredienzen des Flamenco“ von Meike Lerner und Sandra Köthemann
Al toque, al cante, al baile – die Gitarre, der Gesang, der Tanz: Juan Carlos Lérida hat sich daran gemacht, die drei Wahrzeichen des Flamenco in seiner Trilogie unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen des diesjährigen Flamenco Festivals feierte der dritte Teil, „Al baile“, im Tanzhaus NRW Deutschlandpremiere. Darin sezieren er und seine zwei Mittänzer, David Climent und Gilles Viandier, den typischen Bewegungskanon: Sie isolieren klassische Stilmittel, verfremden Kontext, Bezug und Rollen und schaffen so heitere bis clowneske Bilder, die dem stolzen Ernst des Flamenco diametral entgegenstehen. Weiterlesen →
Wann: 02.04. + 03.04. + 04.4.
Wo: tanzhaus nrw // Dt. Erstaufführung
Im Rahmen der Reihe Melancholie und Muskeln
„Was vom Ich übrig bleibt“ von Meike Lerner
Die alte Binsenweisheit, dass sich niemand selbst malen kann, gilt in Zeiten von Instagram & Co. längst nicht mehr. Scham- und schonungslos werden perfektionierte Alter Egos mittels retuschierter und inszenierter Fotos in der digitalen Welt geschaffen. Aber was passiert eigentlich mit dem analogen Ich, wenn es vom digitalen Klon überflügelt wird? In Alida Dors Stück „True Colors“ wird es ungemütlich und traurig für die fünf jungen Tänzer ihrer niederländischen Kompanie BackBone, die im Laufe der Inszenierung – eher unfreiwillig – ihre „echten Farben“ hinter den auf die Bühne projizierten Hochglanzporträts offenbaren. Weiterlesen →
Das Zulassen der unbestimmten Zeit von Katharina Tiemann
„Tenacity of Space“ ist zu Ende und ich sitze wie gefesselt auf meinem Stuhl. Das Stück erscheint mir schlicht, still und unkompliziert – trotzdem weiß ich nicht, wie und was ich denken soll. Ich bin berauscht, entspannt und zufrieden, aber kann nicht verstehen, was passiert ist. „Tenacity of Space“ ist eine Performance, die zugleich ereignislos und aufwühlend, bewegungsreich und still ist, Gemeinschaft thematisiert und zugleich Vereinzelung. Das Stück stellt diese Kontraste heraus, entwickelt sie und löst alles dann wieder auf, bis aus den Stücken ein Ganzes entsteht. Dieses Ganze kann man aber nur verstehen, wenn man dem Tanz seine eigene Sprache anerkennt: Die fünf Tänzer/innen des DANCE ON ENSEMBLE sprechen vor allem mit den Gliedmaßen ihres Körpers und öffnen damit eigene Perspektiven, die keine Wörter benötigen.
Eine der Tänzer/innen zieht ihr Bein hoch an ihren Körper und lässt es auf den Boden fallen, so dass ein Knall entsteht. Ein Händeklatschen verstärkt die Lautstärke des Knalls. Dies wiederholt sich einige Male in langen und unregelmäßigen Abständen. Zwischen den etlichen Wiederholungen scheint die Zeit stillzustehen. Die Minuten dehnen sich aus und langsam macht sich Nervosität im Raum breit. Einige Zuschauer husten, manche rutschen auf ihren Stühlen herum und wieder andere flüstern ihren Sitznachbarn etwas zu. Ebenso langsam wie sich die klatschende Tänzerin voran bewegt, rückt eine weitere hinter der schwarzen Stellwand hervor. Die Glieder der Tänzerin bilden eine abgeschlossene geometrische Form. Ihre Haltung ist starr, ihre Arme sind angewinkelt, die Fingerspitzen berühren ihre Hüften. Sie wirkt nicht abwehrend, aber auch nicht offen oder zugänglich – demonstriert Vollkommenheit. Ihr Körper drückt aus, dass er nicht auf einen weiteren Körper bzw. eine andere Person angewiesen ist. Trotz der Abwehrhaltung nähert sich die klatschende Tänzerin der Verschlossenen an. Nach einiger Zeit löst sich die Starrheit und beide wenden sich einander zu. Schließlich löst sich dieser Abschnitt der Performance auf, indem eine sachte Berührung ausgetauscht wird.
Die Künstlerin und Choreografin Deborah Hay lässt hier das Pendel zwischen dem Ganzen und dem Individuellen hin- und herschwingen, indem sie beide Teile stetig stattfinden lässt. Will sie uns damit sagen: Wir können alleine leben, handeln und uns bewegen, sind aber niemals ohne die Anderen. Das Stück erzählt in Bewegungen und wechselnden Raumkonstellationen Geschichten über den Einzelnen und die Bedeutung von Gemeinschaft. Jedem Tänzer ist ein Bewegungsmuster und damit eine Persönlichkeit eigen. Der Eine geht im Tanz oft in die Hocke, die Andere lässt immer wieder ihren Oberkörper fallen, eine andere hebt das gestreckte Bein. Diese sich wiederholenden Versuchsanordnungen – so wirkt es manchmal: wie ein Versuch – spiegeln wie Eigenschaften der Tänzerpersönlichkeit, ihre Interessen und Abneigungen.
Diese Inszenierung passt wunderbar in die Reihe „Real Bodies“ des tanzhaus nrw, die einen thematischen Rahmen für Stücke fasst, die einen Bezug zu Körpern abseits von gängigen Schönheitsidealen, einem gesellschaftlich erzeugten Anspruch an Perfektion oder Altersgrenzen formulieren. Das DANCE ON ENSEMBLE legt Wert darauf, die Bedeutungen erfahrener Tänzer zu betonen und die Ansicht infrage zu stellen, Tänzer müssten mit einem gewissen Alter aufhören, sich künstlerisch zu betätigen. Deborah Hay verarbeitet die Bedeutungen von Erfahrung, Alter und Reife in einem zarten Ton und ohne moralischen Zeigefinger. Es gibt keine Musik, keinen eindeutigen Handlungsverlauf und kein abruptes Ende. Das Einzige, was in den teils langatmig geratenen Einzelsequenzen der Performance stattfindet, sind feine Entwicklungen. Indem die Zuschauer auf die Probe gestellt werden und dem Warten auf ein Ereignis regelrecht ausgesetzt sind, das letztlich nicht einsetzt, nimmt Deborah Hay die Zuschauer sanft mit. Diese Entdeckung der Schönheit des Wartens ist, was mich über die Vorstellung hinaus begleitet und dessen Bedeutungen mich lange beschäftigt hat. „Tenacity of Space“ ist eine Herausforderung für ein Zulassen des Nicht-Verstehens auf unbestimmte Zeit.
Metamorphosen räumlicher Distanz von Bastian Schramm
Deborah Hay, geboren 1941, zählt inzwischen seit über 50 Jahren zu den Vorreiterinnen des im weiteren Sinne zeitgenössischen Tanzes. Sie hat in der Kompanie von Merce Cunningham getanzt, gehört zu den Gründungsmitgliedern des Judson Dance Theatre und ist bekannt für ihre experimentellen Arbeiten, die oft interdisziplinär und reflexiv angelegt sind.
Diese Stichworte treffen auch auf die Choreografie zu, die unter dem Namen „Tenacity of Space“ im tanzhaus nrw zu sehen war. Wie der Name des Stückes bereits suggeriert, behandelt die Choreografie den Raum nicht bloß als eine passive und unbewegliche Unterlage, sondern betont viel mehr seinen dispositivischen Charakter – also den Raum als die Voraussetzung für das, was sich in ihm ereignet. Bestimmte Medien – hier im weiten und wörtlichen Sinne gemeint, also als ein Mittel, in dem sich etwas vermittelt oder ereignet – erzeugen bestimmte Rauschphänomene, so wie die Schallplatte in der Leerrille beharrlich ihre Präsenz durch Knistern und Knacken ins Ohr der Zuhörenden einschreibt, wird in „Tenacity of Space“ der Raum zum Klingen gebracht. Weiterlesen →
Wann: 03.03. – 04.03.
Wo: tanzhaus nrw
Im Rahmen von You’re a cyborg but that’s ok #2
„Dancing drones“ Eine Reportage von Wienke Treblin
Drohnen drohen. Dies ist meine erste Assoziation. Ich denke an unbemannte Luftfahrzeuge, die Bomben werfen oder Menschen ausspionieren. Auf der Bühne – ich sitze in der ersten Reihe ganz nah am Geschehen – befinden sich Drohnen, die sich nacheinander in die Luft erheben. Eine Drohne, die fliegt, erzeugt ein Geräusch. Und eine Luftbewegung. Hier fliegt, nein steht ein Schwarm dieser künstlichen Insekten in der Luft. Und die Geräuschkulisse, die durch diesen Schwarm erzeugt wird, ist unglaublich – ich schließe kurz die Augen und sehe mehrere Bienenschwärme vor mir, die immer wieder auf mich zu, von mir weg und um mich herum schwirren. Meine Haare werden förmlich durch den Fahrtwind bewegt. Ich habe ein bisschen Angst! Weiterlesen →
Auf dem Weg von der Haltestelle „Worringer Platz“ die Erkrather Straße hoch, sehe ich bereits drei Männer, die mir sofort ins Auge fallen. Sie tragen hochgekrempelte adidas Trainingshosen, zu große Kapuzenpullis und farblich abgestimmte Sneakers. In ihren Einkaufstüten, das sieht man deutlich, befindet sich eine Menge an koffein- und taurinhaltiger Getränke. Mit einem Döner in der rechten Hand verlassen sie den Kiosk an der Ecke, während sie sich gut gelaunt auf Englisch unterhalten. Würde ich mich hier nicht auskennen, könnte ich mich ruhigen Gewissens an die Fersen dieser Männer hängen, denn eins ist sicher: Da wo sie hingehen, da will ich auch hin! Und tatsächlich ist es so. Bereits nach einigen Metern lassen sich zaghafte Bässe vernehmen und – während die Melodien immer lauter und die Parkmöglichkeiten immer knapper werden – erreichen wir das Einfahrtstor des tanzhaus nrw. Was sich dahinter verbirgt, lässt mein Herz höherschlagen: eine riesige Ansammlung an Menschen, die gar nicht erst darauf warten, dass die Veranstaltung beginnt. Sie brauchen keine Bühne und kein Rampenlicht. Die wahre Show spielt sich bereits hier auf dem Parkplatz ab. Gemeinsam tanzen und jamen sie, einige sind breites miteinander bekannt, andere lernen sich grad zum ersten Mal kennen, Dritte sind breites so prominent, dass sie mit anerkennenden Blicken beobachtet werden. Kamerateams und Fotografen soweit das Auge reicht. Die Eingangshalle ist vollkommen überfüllt. Menschen stehen an, nicht um Eintrittskarten zu kaufen, sondern um sich, mit der Hoffnung die Tänzer doch noch hautnah erleben zu können, auf die Warteliste setzten zu lassen, denn die gesamte Veranstaltung ist ausverkauft.
Bei der diesjährigen Juste Debout Tour gibt es weltweit insgesamt 12 Events, unter anderem in Shanghai, Tokyo, London und Oslo, bei denen sich die Teilnehmer für die entscheidende Endrunde in Frankreich qualifizieren können. Am 18.02.2017 findet die deutsche Vorentscheidung im tanzhaus nrw in Düsseldorf statt. Unzählige mutige Tänzer treten gegeneinander an, nur wenige kommen durch die Preselection (Sichtungs- und Vorentscheidungsrunde), und ein Ticket für das große Finale in Paris gibt es nur für die Gewinner der jeweiligen Kategorie. Zur Auswahl stehen Locking, Popping, House, Experimental und natürlich HipHop – ziemlich unterschiedliche Kategorien mit noch unterschiedlicheren Reaktionen des Publikums. Während die Zuschauer mit großen Augen die abrupten, fast maschinell wirkenden Bewegungen und die unfassbare Körperbeherrschung im Popping beobachten, und die angeheizten HipHop Battles anfeuern, breiten sich sofort gute Laune und strahlende Gesichter im Publikum aus, als die ersten House und Locking Duos die Tanzfläche betreten. Es sind positive und fröhliche Tanzstile auf Gute-Laune-Rhythmen, dass es so scheint, als seien Ausdrücke wie „Anspannung“ und „Nervosität“ im Gefühlsrepertoire dieser Tänzer gar nicht erst vorhanden. Kein Wunder, dass da sogar die Judges (Jurymitglieder) nicht still sitzen bleiben können.
Die weichen Sitzgelegenheiten im Zuschauerraum sind bei zeitgenössischen Tanzaufführungen vielleicht heiß begehrt, bei Juste Debout jedoch irgendwie überflüssig. In jeder freien Ecke des tanzhaus nrw wird an diesem Tag getanzt: egal ob im Foyer, auf dem Vorplatz oder neben dem DJ-Pult, ob in Grüppchen oder alleine, ob zur Beruhigung oder um die Teilnehmer anzufeuern, alles bewegt sich. Und wer nicht tanzt, quetscht sich in einem Sitzkreis so nah um die Tanzfläche herum, dass die Menschenmenge mehrmals zurückgewiesen werden muss, um den Teilnehmern mehr Platz zu lassen. Keinesfalls aber wird dies als störend empfunden; die Leidenschaft der Zuschauer ist mehr als willkommen. Wer sich schweigend auf die Sitze verkriecht, wird vom Moderator aufgefordert wieder aufzustehen:
In eigenen Worten dann etwa: Es ist egal wer du bist. Du bist hier und gehörst dazu. Wir zusammen als Ganzes sind Juste Debout! Ob du Zuschauer oder Teilnehmer, Anfänger oder Fortgeschrittener, Mann oder Frau bist, das ist hier nicht wichtig. Künstler kommen auf die Fläche und niemand fragt nach Nationalität, Herkunft, Religion oder Alter. Anerkennung, Respekt und Herzlichkeit stehen hier jedem zu. „Tell us your story“, erzähl uns deine Geschichte – fordert der Moderator jeden Teilnehmer auf, der die Bühne betritt. Die Möglichkeit zu zeigen wer man ist, sich individuell zu präsentieren ohne sich verstellen zu müssen, ohne gegen Vorurteile ankämpfen zu müssen, das ist es, was mich am Ende der Veranstaltung mit einem guten Gefühl nach Hause fahren lässt. Zu wissen, dass es noch genügend offene und gutherzige Menschen gibt, in einer Welt, in der so viel passiert, ist doch irgendwie beruhigend.
Juste Debout – Ein Tag mit den Geschichtenerzählern der Generation Millennium von Johannes Niehaus
So habe ich den Großen Saal des Tanzhaus NRW noch nie erlebt. Wo sonst in Dunkelheit getauchte Reihen von Zuschauern dem Bühnengeschehen folgen, angestrengt, keinen Laut zu machen, bietet sich am 18.02.17 ein anderes Bild: Der Saal bebt, die Szenerie ist alles andere als statisch und die Musik ist so angenehm laut, dass man die Bässe überall im Körper spüren kann. Die Rhythmen sind funky, wechseln sich ab mit stolpernden Hip-Hop-Beats, die Kick-Drums sind hart, massieren die Seele. Der Flow der Tunes ist voller treibender Energie. Man kann nicht anders, als sich selbst wie ein Tänzer zu fühlen, wenn man sich zu dieser Musik bewegt, wogegen man sich nicht wehren kann, weil die Musik so in den Körper geht und weil der Spirit der anderen Zuschauer so verdammt ansteckend ist. Weiterlesen →
Wir warteten vor der Tür von Studio 6 im Tanzhaus NRW. Zuerst holten die beiden Tänzer und die Tänzerin unsere Eltern ab, als würden sie unsere Eltern klauen.
Endlich durften wir auch rein. Die Mamas und Papas waren verkleidet mit Masken und nicht mehr zu erkennen. Wir Kinder setzten uns mit den Tänzern in einen Kreis, um uns zu beschnuppern. Jedes Kind lehnte seine Stirn an eine Tänzerinnen- oder Tänzerstirn und wir wünschten uns gegenseitig eine „gute Party!“.
Eine coole Musik ging an. Wir bekamen Neonklebebänder, die wir auf die Kleidung klebten. Wir haben dann „Stop-Wand“ gespielt (Stop-Tanz mit stoppen an der Wand). Ich bin gerast, gehüpft gesprungen und habe getanzt wie wild.
Plötzlich schenkte uns ein Tänzer einen schönen Nebel aus einer Maschine. Ich bin über den Nebelstrahl gesprungen – das hat so viel Spaß gemacht! Von der Decke schienen ganz helle Lichtstrahlen. Unter dem Licht haben wir alle getanzt. Auf einmal kam eine Frau mit einem Wagen mit Wasser. Die Eltern bekamen jeder ein Glas und wir auch. Nach dem Wassertrinken durften die Mamas und Papas mittanzen. Es regnete bunte Federn und die wirbelten durch die Luft.
Es war total toll. Ich hatte viel Spaß und hoffe, die Tänzer hatten auch viel Spaß – es war hervorragend!
Um in rund 40 Minuten und auf einem Raum von etwa zwei Metern Durchmesser getanzte Kritik am Kolonialismus auf dem afrikanischen Kontinent zu üben, braucht es große Bilder und Gesten. Beides lieferten der französische Choreograf Olivier Dubois und die Grand Dame des afrikanischen Tanzes, Germaine Acogny. In „Mon Élue Noire“, zu Deutsch „Meine auserwählte Schwarze“, gewährte die mittlerweile über 70-jährige im Senegal lebende Künstlerin den Zuschauern mit Wucht, Vibes und Verve Einblicke in eine verstörende Welt und ihre Sicht darauf. Weiterlesen →